Donnerstag, 30. Mai 2013

Tamara ( 9 Jahre ) Knochenkrebs



Auf dem Weg zu Tammi war ich sehr sehr nervös! Eine fremde Familie, die ein so hartes Schicksal zu tragen hat. Mir flogen in der Stunde Autofahrt so viele Gedanken durch den Kopf und als ich vor dem Haus stand - irgendwo in der Pampa in Stadland, wackelten mir ganz schön die Knie. Ein kleiner Junge öffnete mir die Tür und strahlte mich total freundlich aus seinen dunkelbraunen Augen an und schwups kam auch schon Tammi um die Ecke. Puh, ... Schock! Sie stand da, total klein, lächelnd, glatzköpfig mit einem frechen Minirock und ohje ... auf ihrer Prothese. Da musste ich erst einmal schlucken. Sie geht total offen damit um - als wäre es das Normalste auf der Welt. Wie stark die Kleine ist, schoss es mir durch dem Kopf ...





Die Eltern von Tammi haben 6 Kinder. Die beiden Ältesten wohnen woanders und leiden aus der Ferne mit. Die anderen 3 waren beim Shooting dabei ... Es war schön zu beobachten, wie die Geschwister miteinander umgehen. So liebevoll und sehr aufmerksam. Tammis Krebserkrankung wurde im August 2012 ganz zufällig entdeckt. Sie kam nach dem Fußball spielen mit ihren Brüdern mit Schmerzen im Schienbein nach Hause. Das Schienbein war angeschwollen. Als nach Kühlung und einer Nacht Schlaf keine Besserung eintrat, fuhren sie nach Nordenham ins Krankenhaus. Dort hat man Röntgenaufnahmen gemacht. Der Dienst habende Arzt hat anhand der Bilder die Veränderung am Knochen festgestellt. Dann ging alles ganz schnell. Es folgten MRT, bei dem man die Familie auf das Schlimmste vorbereitete. In Oldenburg kam dann die Gewissheit, nach der Biopsie. Tammi hat alles sehr tapfer aufgenommen. Die Mama sagt: Es ist nicht leicht, wenn einen das eigene Kind fragt, muss ich jetzt sterben wie Opa?


Bei der Chemo hatte sie die üblichen Nebenwirkungen. Am 18.10.2012 hat die Familie dann, ganz unerwartet und komplett unvorbereitet, in Münster erfahren, das ihr Bein nicht mehr zu retten war. Auch dies hat Tammi total cool aufgenommen. Noch auf der Fahrt nach Hause hat sie gefragt, ob sie das Bein dann mit nach Hause bekommt, das könnten doch dann die Hunde essen. Die Familie war am Boden zerstört und Tammi hat nur gesagt, das muss eben sein, macht euch keine Gedanken.
Die Amputation fand dann am 07.01.2013 statt. Alles ist gut verlaufen. Die Heilung schritt gut voran, bis Tammi 1 Woche nach der OP hinfiel und die Naht wieder aufplatzte. Aber auch dies konnte Tammi nicht bremsen. Mit dem Erhalten der Prothese, im Februar, begann sie wieder mit dem Laufen. Bis die Prothese mal ohne Schmerzen gesessen hat und Tammi diese auch mal einen ganzen Tag tragen konnte, ging aber noch einige Zeit ins Land. Nun aber passt die Prothese recht gut und Tamara macht ihren Weg. Natürlich gab es auch schlechte Zeiten, wo sie an das Ende ihre Kräfte kam und die Zeit war auch echt lang, aber im Großen und Ganzen hat Tammi ihrer Familie gezeigt, wie sie damit umgehen müssen.


Auch mir hat sie schnell die Angst genommen. Die Familie ist total nett und es war ein riesen Spaß mit Tammi über das Grundstück zu wandern. Sie wollte gern das man die Prothese sieht. Sie gehört jetzt zu ihrem Leben... Diese Fotos sind etwas krasser als die anderen ... aber ich hoffe sie gefallen Euch auch so wie mir. Selbst beim Bearbeiten hatte ich bei manchen Bildern Tränen in den Augen. Aber bei vielen Bildern muß man auch einfach lachen. Tammis Lieblingssatz, den sie wirklich bei jeder Pose gesagt hat:
Ich bin geil, ich hab Style - Ich bin sexy ... paßt wirklich super zu ihr... sie ist wirklich der Hammer!! Tammi ... HUT AB, junge Dame ... Du machst Deinen Weg, da bin ich mir sicher ...